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Mit der "Königin der Lüfte" 19.000 km über Afrika.

Sie bringt Ersatzteile für Limousinen oder Minenbagger und kommt mit Keniabohnen und Viktoriabarsch nach zwei Tagen und 19.000 km in der Luft zurück. Zusammen mit dem Politikredakteur Dietmar Telser (Rhein-Zeitung, Koblenz) flog ich mit der "Königin der Lüfte", einer Cargo-Boeing 747 über den afrikanischen Kontinent von Nord nach Süd. Es wurde eine der schönsten Reportagen der vergangenen Jahre.

 

Denn bei Starts und Landungen durften wir mit ins Cockpit des Jumbo Jets. Und das war im Sudan ein kleines Abenteuer, weil auf dem Flughafen viele der elektronischen Landehilfen ausgefallen sind. Doch "unser Mann" im Cockpit war ein ehemaliger, holländischer Buschpilot, der sich bei der "Handlandung" des Riesenvogels nicht aus der Ruhe bringen ließ. 

 

 

 

Textauszug Reportage (Autor Dietmar Telser):

"Manchmal kann das Licht Afrikas auch die Hölle sein. Es lässt die Luft orangefarben flirren und breitet über den Boden einen sandfarbenen Schleier aus. Piloten mögen die Morgensonne nicht. Sie fürchten sie wie Sturm und harten Seitenwind, weil sie die Augen schwer und träge macht und den Bord der Landebahn verschwinden lässt.

Unten liegt der Sudan. Die Sonne steht hoch, aber die Sache bleibt kompliziert. Am Flughafen des kriegswunden Landes sind gleich mehrere Instrumente ausgefallen. Die Landebahn ist kurz. 3000 Meter, das reicht für die Boeing 747 gerade noch.

Noch einmal fliegt der Jumbo eine Schleife über den Nil, der hohes Wasser führt, geht tiefer, kippt ein wenig und schwebt über den Häusern von Khartum. Ein Vogel kracht gegen das Cockpit und hinterlässt ein Blutspur wie ein Pinselstrich. Dann setzt die Maschine auf den schwarzen Asphalt, rumpelt über die Piste, bis die Schubumkehr greift und die 400 Tonnen zum Stehen bringt . . . "