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10/19: Acht Jahre für ein Buch.

Einen Tag nach Bekanntgabe des Literatur-Nobelpreises ist Olga Tokarczuk (Polen) zu Gast in Siegen. Die Lesung war schon länger geplant und wurde kurzfristig in einen größeren Raum neben der Villa Sauer am Obergraben verlegt. Acht Jahre lang hat Tokarczuk an ihrem historischen Roman "Jakobsbücher" geschrieben. "Wie schafft man es, so lange an einem Buch zu arbeiten?", will eine Besucherin wissen. "Mit festem Sitzfleisch und viel Disziplin", übersetzt diplomatisch Dr. Natascha Stelmaszyk von der Philosophischen Fakultät der Uni Siegen. Bevor die Lesung anfängt, müssen die rund 200 Besucher einiges an Geduld mitbringen. Durch viele Medientermine und die obligatorischen Staus am Freitag kommt die Autorin gut zwei Stunden später.

Die meisten Besucher warten gerne und die Autorin zeigt sich durchaus bodenständig und publikumsnah. Sie erzählt von ihrem Roman "Jakobsbücher" und geht auf viele Fragen zum Schluss ein. Der Roman spielt im 18 Jahrhundert und handelt von Jakob Frank, einem mystischem Anführer der sogeannten Frankisten-Bewegung.

 

 

Wie genau historische Recherchen sein müssen, zeigt Olga Tokarczuk dann an einem Beispiel humovrvoll auf. "An einigen Stellen hatte ich geschrieben, dass zum Essen Kartoffeln auf den Tisch kamen. Aber die Leute kannten die Kartoffleln in der Gegend gar nicht. Das hat ein Experte  festgestellt und so durfte ich all die Stellen umschreiben, schmunzelt Tokarczuk. Die "Jakobsbücher“ erzählt übrigens nicht nur von den Reisen des charismatischen Anführeres Jakob Frank, sondern entwirft gleichzeitig ein umfassendes Bild Europas im 18. Jahrhundert.

Die Lesung habe ich mit der spiegellosen Z6 und dem schon etwas betagten aber ausgezeichneten AF-S 70-200 / f2.8 Zoom fotografiert. Die Z6 löst sehr leise aus, dennoch habe ich die Kamera die meiste Zeit auf stille Auslösung gestellt, Dann hört man wirklich nichts. Die ISO/ASA-Performance ist klasse und deutlich besser ab 1600 ASA als die von meinem Arbeitspferd der Nikon D4. Die wäre bei einer solchen ruhigen Veranstaltung als "auslösender Vorschlaghammer" auch eher fehl am Platz. 



 

 

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 Eintrag in das golden Buch der Krönchenstadt.

 

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Dolmetscherin Dr. Natascha Stelmaszyk zeigt ein älteres Ankündiguns-Plakat mit der Autorin.

 

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Dolmetscherin Dr. Natascha Stelmaszyk zeigt ein  Ankündiguns-Plakat mit der Autorin.

 

 

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Die Lesung wurde kurzfristig in ein größeren Raum verlegt.

 

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 Herzlich willkommen auf polnisch.

 

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Literatur-Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk aus Polen.

 

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Olga Tokarczuk im Gespräch im Dr. Natascha Stelmaszyk.