Döring-Photo Döring-Photo

05/21: Alte Leitungen weichen Stromtrasse.

„Da wackelt nichts, da bricht nichts ab“, lacht Baumpflegerin Nathalie Ott während ihr Kollege Ilija Weber in 30 Meter Höhe die Spitze eines alten Strommastes bei Siegen-Brachbach abtrennt. Verglichen mit der Arbeit auf hohen Bäumen sind die Bedingungen hier fast ideal, sagt die passionierte Sportkletterin. Der Strommast steht sicher, die Spitze wird von einem mobilen 100-Tonnen-Kran gehalten und die Straße ist voll gesperrt.

Sogar die Sonne lacht dem Kletterer-Duo an diesem kalten Apriltag ins Gesicht. Die Demontage der ersten Masten geht innerhalb  weniger Stunden vonstatten. Und das geht so:  Baumpfleger Ilija Weber trennt mit einem Schneidbrenner in luftiger Höhe Stahlträger für Stahlträger ab. Die Funken sprühen,  immer wieder zieht Weber den 50 Meter langen Schlauch zu den Gasflaschen des Schneidbrenners  in die Höhe nach.


01 StrommastenBrachbach md

  Die Baumpfleger Ilija Weber und Nathalie Ott vom Forstunternehmen Krobbach schneiden mit einem Schneidbrenner die alten Strommasten bei Brachbach in Stücke.


02a StrommastenBrachbach md

Baumpfleger Ilija Weber "turnt" auf dem abgesägten alten Mast. Daran hängen noch das Sicherungseil und der 50 Meter lange Schlauch des Schneidbrenners zu den Gasflaschen.


 

03 StrommastenBrachbach md

Ein mobiler 100-Tonnen-Kran hebt die Spitze des alten Masten. Die wiegt rund 3,5 Tonnen.


04 StrommastenBrachbach md

Ein Bagger mit hydraulischen Schere hat die Sprosse gleich gepackt.


05 StrommastenBrachbach md

Träger und Traversen werden gleich vor Ort mit einer Schrottschere zerkleinert und entsorgt.


06 StrommastenBrachbach md

Der Mast wird von oben beginnend in drei Teile zerschnitten. Dann legt der Autokran das Stahlteil auf Gummimatten ab. Ein Bagger mit hydraulischen Schere zerkleinert Träger und Traversen und hievt die Teile in einen Wertstoffcontainer. "Diese Strommasten sind rund 100 Jahre alt“, verdeutlicht Matthias Becher aus Mudersbach, der für Netzbetreiber Amprion die Arbeiten vor Ort koordiniert. Die Arbeiten gehören zum Ausbau der Stromtrasse zwischen Dortmund und Dauersberg (Westerwald). Auf rund 126 Kilometern wird die vorhandene Trasse von 220 auf eine Spannung von 380 Kilovolt ausgebaut. Dafür sind höhere und stärkere Strommasten notwendig. Die neue Leitung überträgt Strom über große Distanzen und ist über andere Höchstspannungsleitungen  mit den Windparks der Nordseeküste verbunden.